Historie

Während in der Landeshauptstadt München bereits im Jahr 1881 mit dem Bau eines umfassenden Kanalisationssystems begonnen wurde, erfolgte die Abwasserbeseitigung im Hachinger Tal noch sehr lange dezentral. Dies änderte sich erst mit der zunehmenden Besiedlung und dem damit einhergehenden Bevölkerungswachstum nach Ende des 2. Weltkriegs.

Im Jahr 1956 hat die Gemeinde Unterhaching einen Vertrag mit der Landeshauptstadt München über den Anschluss der Gemeinde an die Entwässerungsanlagen der Stadt geschlossen. Auslöser hierfür war die Errichtung der Bayersiedlung an der nördlichen Gemeindegrenze. In den folgenden Jahren wurde das öffentliche Kanalnetz in Unterhaching sukzessive ausgebaut. Bis zum Ende der 1960er Jahre war das Gemeindegebiet weitestgehend erschlossen.

In dieser Zeit wurden die Planungen – unter Federführung der Landeshauptstadt München - vorangetrieben auch die Gemeinden Taufkirchen und Oberhaching an das Kanalnetz anzuschließen. Denn in den Gemeinden herrschte schon lange eine Unzufriedenheit bezüglich der Sickergruben; ein richtige Kanalisation sollte die Probleme lösen. Doch die Einrichtung kam für die einzelnen Gemeinden zu teuer – die Idee einer gemeinsamen Abwasserleitung war geboren. Und so taten sich die drei Gemeinden zusammen und gründeten einen Zweckverband. Die Zusammenarbeit wurde mit der Unterzeichnung der Verbandssatzung am 17. Mai 1961 besiegelt. Dieses Datum gilt allgemein als Gründungsdatum des Zweckverbandes. Anschließend wurde auch die Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt München neu geregelt. Der Vertrag der Gemeinde Unterhaching wurde im Jahr 1965 durch eine Zweckvereinbarung zwischen der Stadt und dem Zweckverband abgelöst.

In den folgenden Jahren wurden 2 Hauptsammler bis nach Oberhaching gebaut, an die die Ortskanäle angebunden sind. Die Gemeinden Taufkirchen und Oberhaching wurden dann in den 1970er und 1980er Jahren weitestgehend erschlossen. In den 2000er Jahren erfolgte die letzte Kanalnetzerweiterung. Mit staatlichen Zuwendungen wurden die Ortsteile Kreuzpullach, Oberbiberg, Jettenhausen und Gerblinghausen angeschlossen. Der Ortsteil Ödenpullach konnte aufgrund der schwierigen Bodenverhältnisse (Nagelfluh) nicht - wie geplant - angeschlossen werden. Der Anschlussgrad liegt aktuell bei 99,59 %.